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Leben, meins, im Schnelldurchlauf, lückenhaft

Angefangen hat es mit Hund und älterem Bruder in einem Alpental (Glarnerland), ziemlich weit hinten, sechs Jahre lang, halbglücklich.
Vater, unglücklicher Gewerbetreibender (Restaurant und Metzgerei), Mutter, Seconda, auch unglücklich, aber tüchtig und exzellente Köchin. Der Betrieb ging pleite.
Dann schnell eingepackt und verschickt in die Grossstadt (Zürich) mit Mutter und Bruder.
Ja, ja, Schule gab’s auch. Ich liebte sie nicht. Sie mich auch nicht. Es bzw. ich wurde schwierig.
Nach sechs Jahren Fremdplatzierung in Zürich familiärer Neuanfang in Sissach (Baselland).
Schon wieder Schule, aber auch Abenteuer. Ich wurde noch schwieriger. Bis zur Ratlosigkeit.
Trotzdem Buchhändlerlehre in Basel. Die Bücher nahmen mich freundlich auf. Ich verdanke es ihnen mit ewiger Freundschaft.


Mich interessierte nur der Inhalt der Bücher, zu ihrem Preis hatte ich eine zu matte Haltung, um Händler zu werden. Also holte ich die Matura nach und machte mich auf zum Germanistik- und Philosophiestudium, Geschichte auch noch. 70er Jahre. Da war’s sehr politisch. Ich war auch sehr politisch, verweigerte den Militärdienst und man verwünschte mich nach Moskau.
Zwischendurch heiratete ich Julia (Künstlerin) und wir begrüssten Anna zur neuen Dreierfa-milie. Irgendwer musste Geld beschaffen. Trotz meiner absoluten Ungeeignetheit für das Erwerbsleben habe ich mich auserwählt. Also wurde ich Gymnasiallehrer. Und blieb es. 35 Jahre lang. Uff. Das Leben im Stundenplantakt schlug mir öfters auf den Magen. Die Schüler und Schülerinnen liebte ich. Manchmal liebten sie mich auch, manchmal hassten sie mich. Das immerhin war aufregend.


Nebenher las ich viel, vor allem Philosophie, und begann zu schreiben. Die Geschichten wuchsen wie Gemüse und Blumen im Garten. Da wuchs auch immer viel Unkraut mit. Un-genießbares riss ich aus und kompostierte es. Der Laptop ist voll davon.


Dann, plötzlich, starb Julia. Ich konnte es nicht fassen. Dem Tod ins Gesicht schauen. Ich beschloss ihn zu akzeptieren. Zwei Jahre später tat ich mich mit der humorvollen Katharina zusammen und wir beschenkten uns mit Michael und Luisa und lebten zusammen in einem hässlichen Haus mit schönem Garten.
Die beiden wurden flügge und wir zogen in die Stadt in eine Wohnung mit Sonnenuntergang.​

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